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Erfahrungsbericht Erasmus+: Hamburg

Foto: Samira Bachler

Moin!
Mit dem Nachtzug von Graz nach Hamburg. Ankunft nach knapp 15 Stunden und der Durchsage des
Schaffners: „Pünktlich, wie österreichische Züge [im Gegensatz zu deutschen], erreichen wir nun
Hamburg Hauptbahnhof.“ Ich steige aus dem Zug, werde direkt mit einem freundlichen „Moin!“ begrüßt,
antworte zuerst mit „Grüßgott!“ und werde direkt als Österreicherin entlarvt. Wie man sieht, mein
Erasmus-Aufenthalt war geprägt von vielen Klischees und Vorurteilen, aus welchen ich so unglaublich
viel lernen durfte.


Hamburgs Uni & Hamburgs Volksschulen
Die Uni Hamburg ist riesig und fast über die ganze Stadt verteilt. Von Hochschulsport und Hörsaal-
Kinos, über unzählige Mensen bis hin zu Kulturfreikarten und Studierendenparties kann man hier alles
finden. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung an so einer großer Uni, samt all ihrer Möglichkeiten,
studiert zu haben. Dennoch bin ich froh meine Ausbildung an einer doch etwas kleineren Hochschule
zu absolvieren.
In den Volksschulen hier wählen die Lehrer:innen grundsätzlich 2 Fächer aus und unterrichten, nicht so
wie in Österreich, fast alle Fächer. Das österreichische System ist hier oft auf Bewunderung gestoßen,
im Sinne von, das ist ja ganz schön viel. Durch meinen Besuch an einigen Hamburger Schulen konnte
ich allerdings feststellen, dass auch hier die Lehrer:innen in der Praxis oft viel mehr Fächer unterrichten,
als sie eigentlich in ihrer Ausbildung gewählt haben. Demnach funktioniert Schule dann doch recht
ähnlich.


Studierendenwohnheim – mein Zuhause für 6 Monate
Für meine Zeit in Hamburg habe ich einen Platz in einem Studierendenwohnheim bekommen, wofür ich
sehr dankbar bin, denn Wohnen in Hamburg ist sonst meist sehr teuer. Zusammengewohnt habe ich
mit vier anderen Austauschstudenten. Durch das Wohnheim und all seine Angebote (Fitnessstudio,
Tanzkurse, Parties,..) war es sehr einfach schnell in Kontakt mit anderen Studierenden zu kommen und
Freundschaften zu schließen.


Hamburg, an sich
Hamburg ist groß, hier ist immer was los. Die Stadt bietet fast unendlich viele Möglichkeiten. Elbstrand,
Reeperbahn und Portugiesenviertel sind so verschieden wie Tag und Nacht. Und, wenn man die
Stadtteile, in welchen man Franzbrötchen und Fritz Cola an jeder Ecke bekommt, auch mal verlässt,
lernt man die Stadt erst richtig kennen. Dort sieht man: Die Schere zwischen arm und reich ist
erschreckend groß. In Hamburg begegnet man einer unglaublichen Vielfalt an Menschen. Die meisten
von ihnen haben allerdings eines gemeinsam: Sie sind aufgeschlossen und warmherzig.Insgesamt kann ich sagen: Ich habe so viele neue Erfahrungen gemacht, bin unglaublich tollen
Menschen begegnet und habe dabei auch einiges über mich selbst gelernt.
„Woher kommst du?“ „Österreich.“ „Und was machst du hier?“ „Erasmus.“ „Waaas? Erasmus von
Österreich nach Deutschland, wirklich?“ Dieses Gespräch habe ich unzählige Male geführt. Und auch
ich kam anfangs mit dem Gedanken nach Hamburg : „Deutschland? Kenn ich.“ Doch im Laufe dieses
Semester wurde mir immer mehr Bewusst: nee, dat weer verkehrt!
Und allein um dieser Erfahrung‘s Willen würde ich wiederkommen.

Text: Samira Bachler

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